GRAD
Kuttenberger Handschriften des 15. und 16. Jahrhunderts

Das Smíšek-Graduale


Titelblatt mit einem
Votivbild der Smíšek-Familie
Es befindet sich im österreichischen Nationalmuseum in Wien. Neben dem Kuttenberger Graduale, das ebenfalls dort aufbewahrt wird, gehört es zu den bekanntesten Gradualen von Kuttenberg [18]. Beide entstanden in der Prager Werkstatt des Buchmalers Matouš (Matthäus) in den Jahren 1490-1495. An diesem Werk arbeiteten mehre Illuminatoren und Schreiber. Etwa in der Mitte des Buches wird die Arbeit des Hauptautors von einem anderen Illuminator übernommen. (Uns ist bekannt, dass Matouš im Jahre 1495 stirbt.). Die bildkünstlerische Seite des Graduales wird eingehend in einer ganzen Reihe von Publikationen untersucht. [11, 19, 20, 21] a další.

Ähnlich wie die anderen Graduale, enthält dieses Buch einstimmige lateinische Choräle für das Kirchenjahr, die in rhombischer Choralnotierung auf 4 Linien geschrieben wurden. Die Illuminationen des Buches geben eine ganze Reihe von Bildern aus dem Leben in Kuttenberg wider. Es wird auch die Kirche der hl. Dreifaltigkeit dargestellt, die als Familienkapelle der Smíšeks diente. Die Handschrift enthält auch verschiedene hussitische Motive – die Verbrennung des Meisters Jan Hus, das Stürzen der hussitischen Geistlichen in den Schacht im Jahr 1420.


Christus im Garten Gethsemane


Hussitische Geistliche werden in einen Schacht gestürzt.
An der rechten Seite der westliche Stadtrand?
Der Auftraggeber des Graduales war Michal Smíšek z Vrchovišť. Das Votivbild auf der Titelseite zeigt seine Familie unter der Gestalt der Madonna. Das Graduale ging später in den Besitz der Rosenberger (Rožmberkové) über. Petr Vok von Rožmberk schenkte es dann im Jahr 1590 dem Herzog Ferdinand von Tirol. Von dort gelangte es über das Kunsthistorische Museum Wien in die Sammlungen des Wiener Nationalmuseums [11].

Das jüngste Gericht.
CANTICA 2006. Kontakt: kafka@email.cz