GRAD
Kuttenberger Handschriften des 15. und 16. Jahrhunderts

Das Kuttenberger Antiphonale

Dieses reich illuminierte Buch wird in der Nationalbibliothek der Tschechischen Republik in Prag aufbewahrt. Es entstand in der bedeutenden Prager Werkstatt des Illuminators Valentin Noha aus Jindřichův Hradec und wurde im Jahre 1471 fertig gestellt.Aus der Kenntnis der Realien des bergmännischen Milieus lässt sich auf einen engen Kontakt der Autoren zu Kuttenberg schließen [3] [21].

Gestalterisch gehört es zu unseren bemerkenswertesten Beispielen der Buchmalerei. Unter diesem Aspekt ist es in zahlreichen Publikationen beschrieben worden. Es heißt, dass es sich hinsichtlich seines bildkünstlerischen Niveaus mit den bedeutendsten europäischen Handschriften seiner Zeit messen kann. Die Abbildung auf dem Titelblatt stellt (ähnlich wie auch in weiteren illuminierten Quellen) ein interessantes Zeugnis für die damals in Kuttenberg angewandten Verfahren beim Abbau und der Aufbereitung von Erz dar [18,19] [21].

Ein Hinweis auf den Besitzer dieses Buches könnte folgende Erwähnung in historischen Aufzeichnungen sein: Die Literarische Bruderschaft einer Kirche (der Hohen Kirche?) besaß angeblich bereits im Jahr 1471 ein reich ausgeschmücktes Graduale [21]. Es könnte sich hierbei gerade um diese Quelle gehandelt haben.

Titelblatt mit der Darstellung des Kuttenberger Grubenbetriebes

Vertreter der Bergleute

Detaillierte Darstellung bergmännischer Tätigkeiten

Stamm Jesse


Detail – Die Propheten Joel und Jesaja sowie König David


Detail – Bergmannswappen

Christus in einer Weinpresse


Detail – rechte untere Ecke


Die Apostel Petrus und Paulus

Typische Medaillons in den Bordüren
CANTICA 2006. Kontakt: kafka@email.cz